Anti-Aging-Pflege: Wann soll man damit anfangen?
Wann ist es Zeit, sich um die Falten im Gesicht zu kümmern? wir verraten es euch.
Kylie Jenner macht mit 17 Werbung für Antifalten-Pflege. Mit 17!!! Uns schießen da zwei Fragen durch den Kopf. Erstens: Wie krank ist eigentlich unsere Gesellschaft? Und zweitens: Ab welchem Alter macht denn Antifalten-Pflege wirklich Sinn? Muss man schon mit Mitte 20 zur Vorbeugung alles draufbuttern, was die Drogerie an Anti-Aging-Produkten zu bieten hat oder kann man getrost erst dann loslegen, wenn Falten zu sehen sind?
Das weiß Dermatologe Dr. med. Stefan Duve vom Haut- und Laserzentrum an der Oper. Er hat uns verraten, ab wann welche Antifalten-Pflege Sinn macht.
Ab 20 Jahren: “Grundsätzlich muss man sich mit 20 noch keine allzu großen Sorgen bezüglich der Hautalterung machen (Hautalterung setzt frühestens ab 25 ein). Trotzdem sollte man die Haut täglich von Make-Up und anderen Rückständen befreien, da diese die Poren verstopfen und so zu Unreinheiten und Irritationen führen. Tagsüber empfiehlt sich eine leichte Feuchtigkeitscreme mit Lichtschutzfaktor. Das ist aber noch kein tägliches Muss. Durch die Creme wird die Haut mit Feuchtigkeit versorgt und vor schädlicher UV-Strahlung geschützt. Alternativ kann man auch ein leichtes Make-Up mit Sonnenschutz (min. SPF 15) verwenden.”
Ab 25 Jahren: “Mit 25 setzt die genetische Hautalterung langsam ein. Daher sollte man sich jetzt ein tägliches Pflegeritual aneignen und auch einhalten. Dieses Ritual besteht morgens und abends aus einer gründlichen Reinigung mit leichtem Waschgel und einer leichten Feuchtigkeitspflege. Tagsüber sollte man auch nicht auf Sonnenschutz verzichten. Nachts kann man in diesem Alter noch auf Extra Pflege verzichtet. Zwischen 20 und 30 sollte man die Hände definitiv von reichhaltigen Anti-Aging-Produkten lassen! Besonders Produkte mit Retinol oder AHAs sind in diesem Alter tabu. Diese Produkte regen die Zellerneuerung an und beschleunigen sie, was perfekt für ältere Haut ist, bei jüngerer jedoch unnötig ist. Die genannten Wirkstoffe haben einen negativen Einfluss auf die natürliche Eigenschaft der Haut, Wasser zu binden. Außerdem kann die Verwendung zu Irritationen führen.”
Ab 30 Jahren: “Ab 30 spielt Sonnenschutz eine immer größere Rolle. Und das nicht nur im Gesicht, sondern besonders an Hals und Dekolleté. Bei den Pflegeprodukten sollte man nun vermehrt zu speziellen Anti-Aging-Produkten greifen. Tagsüber heißt das Zauberwort hier auch wieder Feuchtigkeit in Kombination mit UV-Schutz. Auch nachts sollte man zu einer leichten Anti-Aging-Pflege greifen. Ebenfalls gut ist die Verwendung einer speziellen Augenpflege, um dunklen Schatten und ersten Linien gezielt vorzubeugen. Weiterhin sollte man ab 30 regelmäßig zu feuchtigkeitsspendenen Masken greifen, um die Haut gezielt mit einer Extraportion Feuchtigkeit zu versorgen.”
Ab 35 Jahren: “In diesem Alter zeigen sich die ersten sichtbaren Zeichen der Hautalterung immer deutlicher. An sich gibt es in der täglichen Pflegeroutine von 30-Jährigen und 35-Jährigen keinen signifikanten Unterschied. Ab 35 kann man langsam mit der Verwendung spezieller Anti-Aging-Seren beginnen – entweder als regelmäßige Kuranwendung oder vor dem Auftragen der Tagespflege. Auch kann man sich langsam an die Nutzung von Produkten mit Retinol, Wachstumsfaktoren, Stammzellen und Fruchtsäuren herantasten. Hier sollte man jedoch gemäßigt starten und die Verwendung eher mit Tendenz zum 40 . Lebensjahr gezielt und regelmäßig beginnen.”