Schwanger? Nein, Food Baby! Was Blähbauch-Geplagte wissen sollten

„Bist du schwanger?“ „Ne. Ich hatte nur gerade eine Pizza, eine halbe Packung Chips mit Dip und ein Bounty in der letzten halben Stunde“, sagt sie dann, meine Schwester, wenn wieder jemand fragt, warum ihr Bauch hervorragt wie ein Fels aus dem Meer.

Food Baby, nennt man das umgangssprachlich und findet es eigentlich eher lustig. Dabei ist das gar nicht so zum Lachen, wie man denkt. Dr. med Christoph Pfundstein, Gastroenterologe und Facharzt für innere Medizin und Ernährung verrät, warum manche Menschen nach dem Essen einen solchen Kugelbauch bekommen und mit welchen Problemen Foodbaby-Geplagte zu kämpfen haben:

„Betroffene leiden oft unter Magen- und Bauchschmerzen, starkem Spannungs- und Druckgefühl, Unwohlsein, Blähungen und fühlen sich mit ihrem Bauch unattraktiv. Das Food Baby kann also die Lebensqualität richtig einschränken. Das beginnt schon bei der Kleiderwahl. Denn je nach Typ kann der Blähbauch auch erst mittags entstehen und dann passt plötzlich die Hose nicht mehr richtig und kneift am empfindlichen Bauchraum. Auch die Konzentration geht flöten, weil alle Aufmerksamkeit dem Bauch gilt – und sogar abends ist nicht an Entspannung zu denken.“

Dr. med Christoph Pfundstein: „Schuld an dem aufgeblähten Bauch können Lebensmittel-Unverträglichkeiten gegenüber Lactose, Fructose, Sorbit oder Gluten sein. Genauso kann es an einer Entzündung in Zusammenhang mit einem bestimmten Bakterium (Helicobacter pylori) liegen. Um das genauer abzuklären, rate ich, zum Arzt zu gehen und alle Möglichkeiten zu checken. Auch, wenn das oft nicht die Lösung ist, weil in den meisten Fällen nichts Konkretes gefunden wird, weiß man so wenigstens, dass es nichts Schlimmeres ist.“

– Von industriell veränderten Lebensmitteln Abstand nehmen, denn der Körper kommt manchmal einfach nicht so gut damit klar.
– Kleine Portionen essen und nicht in Massen.
– Einen Verdauungsspaziergang machen.
– Manchen helfen sogar spezielle Entbläher aus der Apotheke: „Der Inhaltsstoff Simetikon unterstützt den Darm, Gase besser zu verarbeiten. Und natürlich gibt es auch alternative, medizinische Mittel, die helfen können: Heilpflanzenpräparate wie Pfefferminz, Kümmel oder Kamille oder Pro- und Präbiotika, die die Darmflora wieder ins Gleichgewicht bringen“, so Dr. med Christoph Pfundstein.

Also liebe Food Baby-Kandidatinnen, immer schön auf euren Bauch hören! Nur so könnt ihr herausfinden, warum ihr eine Kugel schiebt.

(Text: Michelle Hartmann)