Rot, trocken, Pickel: Überpflegst du deine Haut? Alles über die Stewardessen-Krankheit
„Sie leiden an der Stewardessen-Krankheit“, klärte mich meine Hautärztin auf. Nein, das ist keine Geschlechtskrankheit, die sich die vielfliegenden Damen beim „Herumkommen“ in der Weltgeschichte einhandeln, sondern eine Hautkrankheit namens „Periorale Dermatitis“, „Mundrose“ oder eben auch „Stewardessen-Krankheit“.
Die Symptome
Wie sich das äußert? Über Nacht hatte sich ein roter, schuppiger Ausschlag mit kleinen Knötchen an meinem Kinn gebildet. Es spannte und brannte.
Wer an der Stewardessen-Krankheit leidet, sollte eigentlich komplett auf Make-up verzichten. Wir verraten euch die Ausnahmen und was ihr sonst noch gegen irritierte Haut tun könnt.
Die Ursache
Dauerhafte Überpflegung der Haut mit zu reichhaltigen Pflegeprodukten. Ja, ihr habt mich erwischt! Ich bin ein Beauty-Junkie mit allerlei Töpfchen und Tiegeln im Bad. Ich kleistere mit Hingabe meine Haut morgens und abends mit mindestens drei Schichten zu. Leider war ihr das auf Dauer wohl zu viel.
Im Sommer kommt unsere Haut damit ganz gut klar, weil sie die überflüssigen Stoffe einfach ausschwitzt. Doch im Winter hat die Stewardessen-Krankheit Hochsaison.
Die TO-Dos
Kalter Entzug
Beauty-Addicts müssen jetzt ganz stark sein! Am besten ist ein kalter Entzug: Das heißt, konsequent keine Pflegeprodukte verwenden und das Gesicht nur mit Wasser waschen. Möglichst auch auf Make-up verzichten. Nach etwa drei Wochen sollte es besser werden. Nicht erschrecken: In den ersten Tagen wird es oft erst mal schlimmer.
So ganz ohne Make-up und mit Ausschlag fühlt man sich natürlich wie Charlize Theron in „Monster“. Wer zum Beispiel ein Date mit Matthias Schweighöfer hat, oder als Tagesschau-Sprecherin arbeitet, kann ausnahmsweise doch ein paar Produkte verwenden:
Creme vom Arzt:
Wenn es besonders schlimm ist, ab zum Arzt. Der verschreibt eine Creme, die in der Apotheke zusammengemischt wird oder notfalls auch Antibiotika.
Die Hausmittel:
Dampfbäder mit Kamillenblüten und Kompressen mit einem kalten Schwarzen Tee-Beutel (mindestens 5-10 Min. ziehen lassen) helfen die Schadstoffe loszuwerden. Auch gut: Geht in die Sauna oder ins Dampfbad.
Die No-Gos
- Weiter Cremen: Weil ich erst dachte, meine Haut wäre zu trocken und würde sich daher an der Stelle schuppen, cremte ich um so mehr. Schwerer Fehler! Der Ausschlag wurde schlimmer. Finger weg von Crème-Experimenten. Die Haut muss sich jetzt erholen.
- Anfassen: Dauernd mit den Fingern hinfassen. So gelangen Bakterien auf die ohnehin schon gereizte Haut und die Stelle kann sich entzünden.
- Cortison: Cremes mit Cortison verwenden. Die lassen die Bläschen zwar verschwinden, aber nur, wenn man sie täglich aufträgt. Hört man damit auf, kommt der Ausschlag umso gewaltiger zurück.
Mit diesen Tipps kannst du vorbeugen:
– Eine Anti-Aging-Creme mit Anfang 20? Das ist meistens keine gute Idee, da die Inhaltsstoffe oft zu reichhaltig und intensiv für junge Haut sind. Lieber auf eine leichte Feuchtigkeitscreme zurück greifen.
– Nicht zu oft die Produkte wechseln. Das gilt auch für dekorative Produkte, wie Lidschatten, Rouge und Foundation. Diese können die Haut ebenfalls überpflegen.
– Pflegeprodukte mit Zusatz- und Konservierungsstoffen vermeiden. Am besten PH-Neutrale Produkte verwenden.
– Zu viel Nikotin, Alkohol und Koffein kann die perioale Dermatitis ebenfalls verstärken.
– Wer zur sensibler Haut neigt, sollte die Haut am besten nur mit lauwarmen Wasser reinigen.
(Text: Bianka Morgen)