Mandy Grace Capristo: “Instagram macht Frauen krank!”
Bye Bye Girlband! Aus Mandy ist jetzt Grace Capristo geworden.
War ganz offen im Stylight-Interview: Grace mit unserer Beautyleitung Diana Alemann.
Das No-Make-up-Selfie: Grace will sich auf Social Media nur noch von ihrer natürlichen Seite zeigen uns hasst die ganze Selbstinzenierung auf Instagram.
Die Lieblingsprodukte von Grace: Die neue Mythic Oil Linie von L'Oréal Professionnel.
Von der kleinen süßen 16-Jährigen Mandy aus der Girlband Monrose ist definitiv nicht mehr viel übrig als uns Grace Capristo, Diven-like, mit einem leicht transparenten schwarzen Spitzenkleid und glänzender Walle-Mähne zum Interview begrüßt. Die 26-Jährige startet gerade nicht nur mit einem ganz neuen Image durch, sondern ist auch noch zum Gesicht der Marke L’Oréal Professionnel geworden.
Bevor das Interview im luxurisösen Charles-Hotel in München losgehen kann, sieht uns die zierliche Sängerin ganz flehentlich an. “Darf ich noch kurz was bestellen? Ich habe schon den ganzen Tag so Lust auf ein Tiramisu!” Nachdem der erste Heißhunger gestillt ist, spricht Grace mit uns ganz offen über ihr neues Image und wie sie jungen Frauen helfen will, in Zeiten von Social Media, ihre eigene Persönlichkeit nicht zu verlieren.
Stylight: Neuer Name, neues Image, neuer Look – wer ist Grace für dich?
Grace: “Grace ist authentisch. Für mich war es enorm wichtig, mich wieder zu spüren und einfach das zu machen was ich für richtig halte. Das gilt für meinen Look, für meine Musik und auch für alle Auftritte und Interviews, die ich gebe. Für diese neue Unabhängigkeit und Freiheit steht Grace. Dabei möchte ich auch andere Frauen bestärken wirklich sie selbst zu sein.”
Stylight: Du hast all deine Instagram-Posts von früher gelöscht und einen ganz neuen Account angelegt obwohl du viele tausende Follower hattest. Was war der Grund dafür?
Grace: “Ich wollte das künstliche Image nicht mehr. Es ist erschreckend, dass die Social Media Kanäle dazu führen, dass wirkliche Persönlichkeiten verschwinden und Frauen sich nur noch durch Likes definieren. Meiner Meinung nach ein sehr wichtiges und schwieriges Thema. Ich habe vor allem bei Frauen das Gefühl, dass eine enorme Inszenierung vorherrscht und diese dadurch an Selbstbewusstsein verlieren. Mir ging es irgendwann nur noch auf die Nerven, dass Leute mich ständig in Schubladen stecken wollten und ich das Gefühlt hatte, dass ich mich dadurch inszenieren muss. Deswegen habe ich diesen radikalen Schritt gewählt.”
Stylight: Siehst du diesen Druck auch bei deinen jüngeren Fans
Grace: “Auf jeden Fall. Früher ging es mit 15 darum eine Levi’s zu besitzen, dann ging es darum die Dünnste zu sein. Heute geht es darum Millionen Follower zu haben und komplett in Markenklamotten gekleidet zu sein. Wo führt das denn noch hin? Ist das Ziel etwa mit zwölf schon Milliardär zu sein oder wie?”
Stylight: Andererseits nutzen Stars wie du die Social Media Kanäle auch dafür, sich selbst zu vermarkten, indem sie ihre Fans an ihrem Leben teilhaben lassen. Wie gehst du mit diesem Druck um?
Grace: “Ich poste nur noch das, was sich richtig anfühlt. An Tagen wie heute an denen ich viel geschäftlich unterwegs bin, sage ich meinem Management auch, dass ich keine Lust habe, genau diese Bilder zu posten. Das finde ich zu unpersönlich. Dann gibt es aber auch Momente wie heute früh. Da bin ich nach zwei Stunden Schlaf aus der Dusche gesprungen und fand, dass ich so lustig aussah, dass ich zum ersten Mal ein ungeschminktes Selfie für Snapchat von mir gemacht habe. Mir geht es darum zu zeigen, dass ich nicht 24 Stunden perfekt aussehe. Meine private Realität ist ganz anders.”
Stylight: Grace hat auch eine neue Haarfarbe. Warum nicht mehr blond?
Grace: “Ich hatte mich schon länger nicht mehr wohlgefühlt mit blonden Haaren. Mir ist das Färben auf die Nerven gegangen. Deswegen habe ich mich ganz bewusst dazu entschieden, wieder zu meiner Naturhaarfarbe zurück zu kehren. Das bin einfach viel mehr ich.”
Stylight: Für viele bist du dennoch eine Beauty-Ikone. Würdest du dich selber als Beautyjunkie bezeichnen?
Grace: “Nein überhaupt nicht. Ich bin eigentlich ein gut verpackter „Weirdo“. Ich finde es zwar schön, dass Frauen die Möglichkeit haben so viele Facetten von sich zu zeigen – mal sexy und dann wieder cool. Aber ganz ehrlich, so wie heute sehe ich definitiv nicht den ganzen Tag aus. Und so möchte ich auch nicht den ganzen Tag aussehen. Allerdings zelebriere ich gerne meine Weiblichkeit. Das liegt wahrscheinlich an meinen italienischen Wurzeln.”
Stylight: Haben dich deine italienischen Wurzeln auch beautytechnisch geprägt?
Grace: “Auf jeden Fall ist mein Temperament sehr italienisch! Was auch sehr typisch für Italienerinnen ist, ist dass sie sehr auf ihr Haarstyling achten. Auch wenn ich ungeschminkt aus dem Haus gehe, achte ich darauf, dass meine Haare sitzen.”
Stylight: Italienisches Essen ist ja auch herrlich lecker – und leider sehr kalorienreich. Gönnst du dir eigentlich auch mal einen Cheat-Day?
Grace: “Ach bei mir ist jeder Tag ein Cheat-Day. Ich bin da nicht sehr streng mit mir. An manchen Tagen habe ich Lust auf meine Ernährung zu achten, an anderen Tagen ist es mir wirklich komplett egal. Wenn ich dann auf den Paparazzi-Bildern ein kleines Bäuchlein habe und keinen Sixpack, dann ist das eben so. Ich lasse mich nicht mehr unter Druck setzen. Heute muss es unbedingt noch ein Tiramisu sein. Das habe ich mir wirklich verdient (lacht).”
Stylight: Welche Frauen sind dein Role Model?
Grace: “Meine Mutter. Sie sieht immer alles positiv und hat ein großes Herz. Sie hat mir mitgegeben, wenn du vielleicht irgend etwas nicht hast, was deine Freundin oder deine Nachbarin hat, hast du bestimmt irgend etwas anderes statt dessen. Sei es etwas materielles oder ein Talent.”
Stylight: Was möchtest du dieses Jahr unbedingt machen oder ausprobieren ?
Grace: “Ich würde sehr gerne wieder mal reiten. Ich bin auf dem Land aufgewachsen und bin früher viel geritten. Generell habe ich mir vorgenommen wieder mehr zur Ruhe zu kommen. Ich bin schon ein echter Workaholic.”
Stylight: Was ja auch sehr gefährlich sein kann…
Grace: “Definitiv! Ich habe schon so viele Abstürze gesehen und so viele Menschen in der Branche erlebt, die viel zu früh krank geworden sind. Deswegen bin ich so dankbar, dass ich und meine Familie gesund sind. Mir ist fame nicht wichtig, ich möchte wirklich etwas hinterlassen. Ich bin deswegen sehr happy mit den Entscheidungen, die ich bereits bisher getroffen habe, mich nicht mehr verbiegen zu lassen.”