Die Fashion Week Berlin im Schnelldurchlauf: Capara
Alles, was man über die wichtigsten Shows der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin A/W 2015/16 wissen muss
CAPARA
Was gab’s zu sehen?
Im Palazzo Italia stand quer über dem Boden, in Grafitti-Versalien: “It doesn’t matter what you create if you have no fun.” Also: “Es ist egal, was du entwirfst, wenn du keinen Spaß daran hast.” Die Kollektion der Zwillingsschwestern Vera und Olivera aber war der Beweis: Wenn Entwürfe Spaß machen, werden sie irgendwie relevant. Und so applaudierte, nein, juchzte das Publikum fast am Ende der Show. Was die in Sarajewo geborenen und in Deutschland aufgewachsenen Designerinnen zeigten, war Statement-Mode. Gefiel uns besonders: Klobige Military-Coats mit farblich abgesetzten Epauletten; Mäntel, die an kunstvolle Baseballjacken erinnerten; das grafische Blättermuster auf asymmetrischen Kleidern; strukturierte Kastenjacken; voluminöse Sweatshirts und überdimensionierte Schals. Wem das, alles in allem, zu artifiziell war, der musste sich nur eines der Teile mit Jeans und/oder Sneakers vorstellen. Top.
Was gab’s zu tuscheln?
Die Frisuren der Models. Was von der Seite aussah wie eine Rockabilly-Tolle, entpuppte sich als ein tief in der Stirn sitzender Chignon. Außerdem: Psspss, da sitzt ja Katrin Thormann in der ersten Reihe, da, neben Julia Malik! Genau, das internationale, deutsche Model! Und als unten, auf dem Runway, ein Model in extremer Schieflage vorbeistakste, wurden ein paar Köpfe zusammengesteckt. Psspss! Waren sonst noch da: Fritzi Haberlandt, Lavinia Wilson, Aino Laberenz.
Was gibt’s sonst noch zu wissen?
Die Fashion-Schwestern arbeiteten schon während ihres Studiums an der Modeakademie in Antwerpen als Anzieherinnen bei den Shows des Designers Dries Van Noten. Jede von ihnen steht übrigens für eine Richtung in ihrer Mode. Die eine für das Grafische, die andere für das Feminine, Weiche.