Warum wir uns mit Mode von der Masse abheben wollen und am Ende doch alle gleich aussehen!
Jede Fashionista für sich will ganz individuell aussehen, doch in der Masse aller Fashion-Girls sticht die einzelne nicht hervor.
Die Outfits werden heute mehr und mehr zum coolen Partnerlook.
Überall sieht man plötzlich Taschen-Zwillinge. Vor allem die Gucci-Bags haben im letzten Jahr mächtig an Popularität gewonnen.
Stellt euch doch bitte mal einen typischen Berliner Hipster vor. Welches Bild habt ihr im Kopf? Einen coolen Typen mit streng getrimmten Bart, weiten Klamotten, Skinny Jeans und funky Sneakern? Wir auch! Der Hipster denkt jedoch, er sieht anders aus als alle anderen, zieht sich super einzigartig an, ist ein individuelles Wesen. PUSTEKUCHEN! Denn was wir in der Mode immer häufiger beobachten, ist die Tatsache, dass sich Fashion-Leute individuell anziehen möchten, am Ende aber alle gleich aussehen.
Bei den Fashion Weeks ist das ganz besonders häufig zu beobachten. Wenn morgen in New York der Schauenmarathon wieder los geht, werden wir natürlich gut und sehr stylisch angezogene Persönchen über die 5th Avenue stöckeln sehen, doch kommen alle zu einer Modeschau zusammen, verschwimmen sie zu einer breiten, bunten Masse an gleichem.
Besonders bei Gucci ist dieses Phänomen seit Beginn der Ära Alessandro Michele immer wieder zu beobachten. Die Gucci-Styles sind so bunt und auffällig. Viele Fashiongirls stehen total drauf und klar, man denkt sofort, es ist etwas Besonders, wenn man diese farbenfrohen Pieces mit seiner übrigen Garderobe mixt. Eine auffällige Bag dazu, fertig ist der perfekte Style. Doch genau diese Gedanken haben mehrere Fashionistas gleichzeitig und stehen sich dann kurz vor der Schau als Style-Zwillinge gegenüber (wie hier eindrucksvoll zu sehen).
Wir fragen uns: Was ist heute überhaupt noch individuell? Wer hebt sich von den anderen ab? Und durch was? Wo doch Normcore, Glamcore und Co. immer wieder Schlagworte für Trendperioden sind, in denen sich die breite Masse plötzlich gleich anzieht. Sollte man lieber in einer Trendbewegung stehen bleiben, während alle anderen weiterziehen? Das würde zumindest ein Andersartig-Sein mit sich bringen. Aber eben auch ein Unmodern-Sein.
Als modebewusster Mensch ist es heute schwierig, seinen Stil zu entwickeln, weil man immer wieder durch Social-Kanäle wie Instagram oder Snapchat im Sekundentakt neue Trends präsentiert bekommt und diese so perfekt aufbereitet sind, dass man sie unbedingt mitmachen möchte.
Doch dass der eigene Charakter dabei manchmal auf der Strecke bleibt, scheint nur die wenigsten zu stören.
Fragt euch deshalb: Wer seid ihr wirklich? Ist das Teil etwas, das euch ganz persönlich berührt oder ist es nur der Instagram-Fame, der dieses Fashionpiece umgibt? Kann die Klamotte mit dir eins werden?
Nur so, könnt ihr euch auf Dauer vom Einheitsbrei lösen und selbst vielleicht zum Trendsetter werden, der jedoch, sobald die Masse euch kopiert, schon längt stilistisch weiter gezogen ist.