“Zu dick für einen neuen Trend? Bullshit!” Bloggerin Gabi Fresh im Stylight-Interview

Bauchfrei, Miniröcke und Bodys unter High Waist Jeans sollte man nur tragen, wenn man wirklich richtig schlank ist!? “Bullshit!”, sagt Modebloggerin Gabi Gregg, alias Gabi Fresh, die seit zehn Jahren einen erfolgreichen Modeblog betreibt. Ihre Message: steht zu euren Körpern, egal welche Konfektionsgröße ihr habt!

Wir durften die charismatische Amerikanerin, die ab sofort für die Beautybrand Schwarzkopf als eine von 50 Influencern tätig ist, zum Interview treffen.

Stylight: Gabi, du bist eine der ersten Bloggerinen, die sich ganz dem Thema “Body positivity” verschrieben haben. Bei Instagram gibt es inzwischen bereits 2,5 Millionen Hashtags zu dem Begriff. Merkst du diese positive Veränderung im Netz?
Gabi: “Ich habe mit meinem Blog bereits vor zehn Jahren angefangen, lange bevor “Body positivity” der Masse wirklich ein Begriff war und traditionelle Medien darüber berichtet haben. Kurvige Frauen hatten zu der Zeit kaum Vorbilder und konnten sich auch nicht mit den gängigen Celebrities identifizieren. Deswegen war es toll, dass plötzlich auch normale Mädels als Bloggerinnen erfolgreich wurden und gezeigt haben, dass man auch ein erfolgreiches und tolles Leben führen kann, wenn man nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht.”

War das auch der entscheidende Grund für dich mit dem Bloggen anzufangen ?
Gabi: “Ich habe mit dem Bloggen während meines Modejournalismus-Studium  angefangen. Mode habe ich schon immer geliebt, aber lange daran gezweifelt, ob das ganze Fashion-Universum wirklich was für mich ist, da es einfach niemanden gab, der so aussah wie ich. Irgendwann habe ich für mich entschieden, dass ich genau diese Lücke schließen möchte und die Frauen repräsentieren will, die nicht in ein gängiges Schema passen.”

Gibt es für dich Fashion-No-Gos, oder würdest du jeden Trend tragen?
Gabi: “Ich folge grundsätzlich keinen Mode-Regeln. Deswegen würde ich auch nie, nie sagen und probiere gerne alle Trends aus. Wenn ich etwas nicht mag, dann liegt das definitiv nicht an meiner Konfektionsgröße, da würde ich mich nie einschränken lassen sondern weil es einfach nicht meinem Geschmack entspricht.”

Was ist gerade dein Lieblings-Trend?
Gabi: “Ich liebe Culottes. Die sind zwar schon seit einigen Saisons super angesagt, aber ich trage sie immer noch richtig gerne. Immer wenn ich ein neues Modell entdecke, kann ich nicht widerstehen es mir zu kaufen, obwohl ich schon unzählige Culottes in meinem Schrank habe.”

Was sind deine persönlichen Vorbilder?
Gabi: “Aus dem Bereich Plus Size ist Beth Dito von Gossip ein riesiges Vorbild. Sie hat ihren ganz eigenen Stil und setzt sich sehr für Body Positivity ein. Adele is auch großartig. Ich finde es toll, dass es immer nur um ihr Talent ging und ihre Figur bei ihrer Karriere nie eine Rolle gespielt hat. Ashley Graham hat im Modelbereich richtig viel bewegt. Sie beweist, dass man auch ohne eine Konfektionsgröße 34 wunderschön sein kann, und ist sogar erfolgreicher damit als viele andere normale Models.”

Würdest du auch sagen, dass du in Geschäften inzwischen mehr Auswahl hast?
Gabi: “Auf jeden Fall gibt es viel mehr richtig stylische Labels, die inzwischen auch Plus Size-Mode anbieten, was großartig ist. Aber ich kann trotzdem nicht in jeden Laden gehen und einfach drauf los shoppen. Da werde ich bei meiner Konfektionsgröße oft nicht fündig. Aber ich würde sagen, dass ich mich inzwischen mit Mode genauso ausdrücken und experimentieren kann wie ich möchte.” 

Was ist der beste Ratschlag, den du je bekommen hast?
Gabi: “Lese nie die Kommentare über dich. Jedes Mal wenn ich auf anderen Websites gefeatured werde  gibt es immer noch viele Menschen, die sehr negativ auf mich und meine Figur reagieren. Mit solcher Negativität möchte ich mich nicht auseinandersetzen.  Das gilt natürlich nicht für meine eigenen Social Media Kanäle, da kommuniziere ich regelmäßig mit meinen Usern. Generell gilt: umgib dich lieber mit den positiven Meinungen von Leuten, denen du am Herzen liegst und vergiss den Rest. Denn du kannst die Einstellung und die Meinung von Menschen einfach nicht ändern!”

Für die Firma “Swimsuits for all” hast du auch selber Bademode designt. Hast du ein Lieblingsteil, das du gerade am liebsten am Strand trägst?
Gabi: “Obwohl ich Bikinis wirklich liebe, trage ich zurzeit am liebsten Badeanzüge. Ich finde es super cool, dass sie gerade wieder im Trend sind. Lange Zeit dachten ja fülligere Frauen, sie müssen ein Onepiece tragen, um nicht zu viel Haut zu zeigen. Aber gerade sind Badeanzüge einfach nur ein Modestatement und werden auch von super schlanken Frauen getragen. Mein derzeitiger Favorit: ein One-Piece in Rosé mit Mesh-Details. Perfekt dazu passen die lässigen Strandkleider mit Golddetails, die man sich einfach überwerfen kann.”

Für viele Frauen ist es absoluter Horror Bademode zu shoppen. Hast du einen Rat, der helfen könnte das richtige Modell zu finden?Gabi: “Das Wichtigste ist nicht zu streng mit sich zu sein. Es geht vor allem darum zu experimentieren. Nur weil ein Modell dir nicht steht, bedeutet das nicht automatisch, dass du nichts findest. Frauen mit etwas mehr Oberweite sollten darauf achten, dass die Bikinis und Badeanzüge den Busen richtig stützen. Dann sitzt alles schon ganz anders.”

Gibt es Teile, die an kurvigen Frauen besser aussehen als an sehr schlanken?
Gabi: “Ich versuche nicht mehr in solchen Schemas zu denken, denn ich bin davon überzeugt, dass jede Frauen alles tragen kann, solange sie sich damit wohlfühlt.”