Was, wenn es keinen Job-Dresscode gibt? Das tragen Freiberuflerinnen im Homeoffice
Während wir uns jeden morgen den Kopf darüber zerbrechen, welches unserer Outfits wir heute ins Büro ausführen, haben es Menschen, die selbstständig sind und in den eigenen vier Wänden arbeiten, wesentlich einfacher: Sie bleiben einfach im Pyjama oder schmeißen sich in die gemütliche Jogginghose. Oder? Wir haben fünf erfolgreiche Freiberuflerinnen gefragt, was sie im Homeoffice wirklich tragen.
Conny Sommer (freiberufliche Artdirektorin):
"Ich ziehe das an, worin ich mich wohl fühle und wonach mir morgens ist. Da spielt der Fashion-Faktor nicht wirklich eine Rolle - egal für welche Art von Kunde ich gerade arbeite. Ich bin der Meinung, dass man als Mensch nur authentisch ist und eine gute Arbeit machen kann, wenn man sich in seiner Haut wohl fühlt. Ich habe ehrlich gesagt keinen bestimmten Style, dem ich folge. Es gibt Tage da trage ich eine Shorts mit Tank Top und an einem anderen eine Boyfriend-Jeans mit Printshirt."
Susanna Borowian (Gründerin einer Produktionsfirma):
"Wenn ich meinen Arbeitstag im Homeoffice verbringe, sind bei mir vor allem bequeme Klamotten Pflicht. Um trotzdem nicht komplett im Schlabberlook zu arbeiten, trage ich anstatt einer Schlafanzughose lieber Leggins oder Treggings. Die sind gemütlich, haben aber nicht einen ganz so extremen "Freizeit-Touch" wie Jogginghosen. Je nach Jahreszeit trage ich dazu dann ein schönes T-shirt bzw. einen Pullover oder Cardigan."
Jessica Weiss (Gründerin des Blogazines "Journelles"):
"Ich habe viele Jahre Homeoffice gemacht und konnte stundenlang im Schlafanzug vor dem Rechner sitzen und erst mittags duschen, was meine Arbeit nicht direkt beeinflusst hat. Ich bin damals allerdings deutlich weniger raus gegangen. Selbst der Weg zum Coffee Shop war mir zu blöd, weil ich mich dafür hätte anziehen müssen. Für ein disziplinierteres Arbeiten und um das gemütliche "Ich bin ja nur Zuhause. Jetzt könnte ich auch mal kurz den Fernseher anmachen"-Gefühl zu vermeiden, ist es schon besser, sich morgens richtig anzuziehen. Heute habe ich zwar ein eigenes Büro, kann an manchen Tagen aber eben auch getrost im lockeren Hoodie, Pumphose und ungeschminkt auftauchen. Allein dafür lohnt sich die Selbstständigkeit!"
Danijela Pilic (freie Redakteurin):
"Ja, ich kann theoretisch im Pyjama oder in Jogginghose arbeiten, und ja, manchmal tue ich das auch, so bis 14 Uhr. Der Gummizug gehört jedenfalls zu den Grundrechten eines Homeoffice-Betreibers. Deshalb freue ich mich, dass es so heutzutage so viele coole Jogginghosen-Modelle gibt, die nicht nach ausgeleierter Schlurfigkeit aussehen, zum Beispiel aus Kaschmir und Leder. Mit einem hübschen Top dazu geht alles in Ordnung. Ich ziehe mich übrigens zwei- bis dreimal am Tag um. (Es hilft nicht gerade beim Arbeiten, dass mein Kleiderschrank ganz in der Nähe meines Arbeitszimmers steht, und mir ständig abwechselnd zu warm oder viel zu kalt ist.) Und ich schminke mich ein paar Mal am Tag um. Ich habe festgestellt: Je größer die Schreibblockade, desto raffinierter die Smokey Eyes."
Ines Hoyer (selbstständige Stylistin):
"Für mich ist es gar nicht so einfach, mich selbst zu motivieren und Arbeit nicht auf morgen zu verschieben, wenn man keinen festen Zeitpunkt hat, an dem man im Büro erwartet wird. Darum style ich mich jeden Tag als ob ich ganz normal ins Büro gehen würde. Das hilft mir dabei ein Office-Gefühl zu entwickeln, auch an Tagen an denen ich meine Wohnung nicht wirklich verlasse. Meistens trage ich eine Röhrenjeans, dazu ein T-Shirt oder eine Bluse und auch Schuhe - meistens Sneaker. Nur an wirklich stressigen Tagen, also z.B. wenn etwas schnell fertig werden muss und ich nonstop am Laptop sitze, um Lookbooks zu durchforsten, kann es vorkommen, dass ich auf das Styling pfeife und mich in Jogginghose und Schlabberpulli auf meinem Bett auf die Arbeit konzentriere."