Warum heißt der Norwegerpullover eigentlich so?
Woher hat der Norwegerpullover (hier einer aus der aktuellen Kollektion von Closed) eigentlich seinen Namen?
Wie der Norwegerpullover zu seinem Namen kommt, klingt erst einmal nach einer zu simplen Frage, um sie überhaupt zu stellen. Doch nach kurzer Recherche muss man bereits sehr genau lesen, um aus einem Wirrwarr skandinavischer Namen und der unterschwellig schlummernden Rivalität zwischen verschiedenen nordeuropäischen Handwerkstechniken noch schlau werden zu können.
Es ist nämlich so, dass der Norwegerpullover (dort „Lusekofte” genannt) wie der Name ganz richtig andeutet, in Norwegen entstanden ist, genauer im südlich gelegenen Setesdal. Sein Charakteristikum sind die folkloristischen Muster, beispielsweise die traditionelle Selburose, die einen achtzackigen Stern darstellt. Tricky wird es nun an folgendem Punkt: viele „Norwegerpullover” sind eigentlich keine Lusekofte, sondern Islandpullover. Der isländische „Lopapeysa” nämlich ist ein grober Strickpullover aus Island (tada: surprise!), der aus dicker, grober Schafswolle gefertigt ist.
Und hier liegt die Crux: wenn wir nun von Norwegerpullovern sprechen, meinen wir eigentlich zumeist Islandpullover, da wir an die kuschelig warme Variante denken. Der Norweger an sich ist nämlich aus dünnem Garn gefertigt, das gewählt wird, weil die fein gewirkten Muster darin besser zur Geltung kommen. Nachdem die Frage nach der Herkunft des Namens also tatsächlich schnell zu beantworten ist, können wir uns in Zukunft ganz darauf konzentrieren, fachmännisch zwischen Lusekofte und Lopapeysa zu unterscheiden.