Warum alleine reisen das Beste ist, was du tun kannst: Interview mit Lea Rieck
Vor so ziemlich genau einem Jahr fällte Lea die Entscheidung, mit dem Motorrad um die Welt zu fahren.
Dafür kündigte sie ihren Job als Redakteurin und ihre Wohnung...
um für ein Jahr lang ihren Traum zu leben.
Was für eine Kulisse: Blick von Kirgistan auf das Pamir-Gebirge.
Wer den ganzen Tag unterwegs ist, muss sich auch mal entspannen.
Coole Frau auf einer coolen Maschine.
Lea, wir wünschen dir weiterhin viel Spaß bei deiner Reise. Fahr vorsichtig!
Hi Lea, toll dass du dir Zeit für uns nimmst. Wie kommt man als Mädchen auf die Idee, mit dem Motorrad allein durch die Welt zu reisen?
Lea: “Bei mir hat alles mit dem Bestehen des Motorradführerscheins angefangen. Von da an konnte man mich kaum mehr von meiner Maschine runter bekommen. Deswegen war es für mich nur eine logisch, meine Weltreise auf dem Motorrad zu machen. Leider teile ich diese Leidenschaft nicht mit vielen meiner Freunde und einen Reisepartner für ein Jahr zu finden, gestaltet sich wahrscheinlich auch eher schwierig – von daher war für mich von Anfang an klar, dass ich lieber alleine verreisen möchte als faule Kompromisse zu schließen. Schließlich macht man eine Reise wie diese wahrscheinlich nur einmal in seinem Leben.”
Was war das Coolste, was du bis jetzt erlebt hast?
Lea: “Immer wieder die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Menschen auf der ganzen Welt. Ob in Zentralasien, Pakistan, Indien oder Nepal – ich bin jedes mal wieder gerührt wie neugierig, ernsthaft interessiert und mitfühlend viele der Menschen sind, denen ich begegne.”
Lea: “Die Reise beenden wollte ich zu keinem Zeitpunkt. Allerdings hatte ich relativ am Anfang gleich einen ziemlich schweren Sturz in Russland bei dem ich mir gehörig den Kopf gestoßen habe. Wahrscheinlich hatte ich eine leichte Gehirnerschütterung – auf jeden Fall konnte ich eineinhalb Tage nur im Bett liegen und an die Decke starren. Da ich habe mich natürlich schon gefragt, was ich da eigentlich mache…”
Lea: “Diese Reise ist genau das, was ich schon lange machen wollte – deswegen war mir immer klar, dass es auch nach einer unglücklichen Situation weiter gehen muss und ich mich wieder aufrappeln kann. Nach ein bisschen Pause hat es mir geholfen einfach aus dem Bett aufzustehen und gemeinsam mit einem russischen Reisenden die Schäden an meinem Motorrad so gut es ging mit Kabelbindern und Gaffatape zu reparieren. Als es meinem Motorrad wieder gut ging, habe auch ich mich sofort wieder besser gefühlt. Mir hilft es immer Dinge selbst in die Hand zu nehmen, wenn ich mich nicht so gut fühle – denn gerade auf einer Reise, auf der man ganz alleine ist, ist man selbst der Einzige, der einem da raus helfen kann.”
Lea: “Ich kann jeden dazu ermutigen, einmal alleine zu verreisen. Das muss nicht gleich auf dem Motorrad oder eine Weltreise sein (obwohl ich diese Kombination auch nur empfehlen kann!). Alle, die mit dem Gedanken spielen, sollten nicht zu lange die Wenn und Abers abwägen, sondern einfach wagen sich diesen Wunsch zu erfüllen. Meiner Meinung nach kann man seine Zeit und sein Geld kaum besser investieren.”