Oktoberfest Beginner’s Guide
Von der romantischen Hochzeit des Prinzenpaares Ludwig und Therese hat sich das Oktoberfest im Laufe der Zeit zu einer international bekannten Großveranstaltung etabliert und lockt jedes Jahr Millionen Besucher nach München.
Aber nicht nur ausgelassenes Feiern steht auf dem Programm. Die Wiesn-Besucher verwandeln sich in eine kritische Fashion-Jury, die jedes Outfit gnadenlos bewertet.
Aller Anfang ist schwer
Wer als „Zuagroaster“ zum ersten Mal die Wiesn besucht, kann am Anfang schnell überfordert sein. Anreisen, Übernachtungsmöglichkeiten, Tisch-Reservierung und der passende Trachtenlook sind nur ein paar Dinge, über die man sich vor der ersten Maß Gedanken machen sollte. Schnell ist man bei den Bayern als „Saupreiß“ abgestempelt. Doch die Einhaltung gewisser Regeln und Vorschriften kann sogar Spaß machen!
Fesche Madln, fesche Buam
Sehen und Gesehen werden. Eine der wichtigsten Entscheidungen vor dem Oktoberfest ist die Outfitwahl. Die goldene Regel: Oktoberfest nicht mit Fasching verwechseln und die Tracht mit angemessenem Respekt tragen! Traditionelle Dirndl, die auch Waschdirndl genannt werden, sind aus Baumwolle und in schlichten Farben gehalten. Es gibt sie in drei Varianten: Kniebedeckt, bis zur Mitte des Schienbeins oder bis zu den Knöcheln. Dazu werden traditionelle Trachten-Pumps in dezentem Design und mit kleinem Absatz getragen.
Wer angemessen gekleidet sein möchte, sich aber nicht ganz mit dem traditionellen Dirndl anfreunden kann, probiert es mit der modernen Variante. Der diesjährige Trend geht in die traditionelle Richtung. Hochgeschlossene Blusen werden zu Dirndl in Seide und Pastelltönen kombiniert. Auch mit Blusen aus Spitze macht man dieses Jahr nichts verkehrt. Jüngere Wiesn-Madln kombinieren zum Dirndl Ballerinas in passender Farbe oder schlicht in Schwarz.
In Sachen Styling sollte man sich beim Oktoberfest eher zurückhalten. Statt auffälligem Augen-Make-up lieber den Kussmund betonen. Die Haare zu einem einfachen Gretelzopf flechten. Das sieht traditionell aus und ist vor allem im heißen Bierzelt praktisch. Die Umsetzung ist einfacher als der hübsche Gretelzopf vermuten lässt, wie das Tutorial zeigt:
YouTube
Um den Inhalt dieser Seite anzuzeigen nutzen wir einen Service unserer Partner, der möglicherweise personenbezogene Daten verarbeitet. Wir schätzen Deine Privatsphäre, daher bitten wir Dich um Erlaubnis den Service zu nutzen. Hier kannst Du die Einstellungen überprüfen und der Verwendung zustimmen.
Die Dinge mal „Schleifen” lassen
Mit der gebundenen Schürze lassen Frauen in ihr Liebesleben blicken und Männer wissen so bereits vor dem ersten Gespräch über den Beziehungsstatus bescheid. Wer noch nicht unter der Haube ist, sollte deshalb die Schleife seiner Schürze vorne links binden. Mit diesem ultimativen Single-Zeichen tanzt man auf der Bierbank nicht lange allein.
Für alle glücklich Vergebenen oder diejenigen, die einfach nur in Ruhe gelassen werden möchten, heißt es die Schleife vorne rechts zu binden. Zumindest im nüchternen Zustand wird dieser Hinweis von den meisten Männern akzeptiert. Laut Tradition wird die Schleife jedoch erst nach der Hochzeit rechts gebunden. So genau nehmen das heutzutage allerdings die wenigsten. Frauen, die sich für ihren Traumprinzen aufheben möchten, binden die Schleife vorne mittig. Diese Variante wird jedoch meistens nur von jungen Mädchen getragen.
Einen tragischen Hintergrund hat die gebundene Schleife mittig am Rücken, das bedeutet die Dame ist verwitwet. Viele Kellnerinnen tragen ihre Schleife ebenfalls hinten mittig, deshalb ist beim Beileids-Ausspruch Vorsicht geboten!
Genuss und Gaudi pur
n den 14 Zelten haben über 70.000 Menschen Platz. Vor der ersten Bestellung sollte man sich jedoch mit dem Münchner Dialekt vertraut machen. Bayerisch ist nicht jedem geläufig und kann zu Verständigungsschwierigkeiten führen. Um sein Gegenüber zu verstehen – und selbst verstanden zu werden – sollte man zumindest die wichtigsten bayerischen Phrasen kennen.
Neben leckerem, bayerischem Bier gibt es beim Oktoberfest kulinarische Schmankerl, die vor allem Fleischliebhaber das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Wem es nach etwas Süßem gelüstet, bestellt Kaiserschmarrn im Zelt oder holt sich Zuckerwatte und gebrannte Mandeln an einem der vielen Stände der Festwiesn. Musikalisch untermalt wird das Ganze durch Volksmusik und Schlager. Heißeste Anwärterin auf den Wiesn-Hit-Thron ist dieses Jahr Helene Fischer mit ihrem Song “Atemlos”, der bereits bei der WM für Stimmung sorgte. Und spätestens nach einer Maß Bier schunkelt selbst der größte Volksmusik-Muffel beim Oktoberfest mit. Wem das noch nicht reicht, der probiert sich im traditionellen “Bierbanktanzen”. Übertreiben sollte man es aber mit dem inoffiziellen Wiesn-Sport jedoch nicht, sonst riskiert man schnell einen Zeltverweis.
Volksfest und internationales Super-Event gleichermaßen: Das Oktoberfest sollte man nicht verpassen. Denn sobald die passende Tracht gefunden ist, kann man sich auch endlich die erste Maß schmecken lassen! Prost!
Mit den Promis im Käferzelt feiern oder das Bier ganz traditionell im Hofbräu Festzelt genießen – was ist dein Wiesn-Favorit?