Isst du noch gesund oder hast du schon Orthorexie?
Deine Mahlzeiten bestehen nur noch aus grünen Smoothies? Das kann gefährlich werden!
Du ersetzt dein Mittagessen in letzter Zeit auffallend oft durch einen grünen Smoothie, lebst seit neuestem strickt vegan oder ernährst dich sogar nur von Rohkost? Dann solltest du aufpassen, nicht in die Orthorexie-Falle zu tappen. Ortho-was? Orthorexie ist die Obsession mit gesunder Ernährung und bedeutet soviel, sich nur noch damit zu beschäftigen, sich möglichst „gesund“ zu ernähren. Und gerade jetzt, in Zeiten von Instagram und Co., wo ein healthy Lifestyle propagiert wird, wird dieses Krankheitsbild immer häufiger.
Aber von vorn: Das erste Mal auf kam Orthorexie 1997 und wurde von dem amerikanischen Arzt Dr. Bratman als „ungesunde Obsession mit gesundem Essen” definiert. Und weiter “Je extremer oder einschränkender die Ernährung, desto größer das Risiko der Orthorexie.” Aha! Medizinisch anerkannt ist diese Störung trotzdem nicht und wird als Krankheitsbildes immer noch vielfach bestritten.
Richtig public und damit ins Bild der Öffentlichkeit gerückt wurde Orthorexie auch erst vor etwa eineinhalb Jahren durch den Blog “The Blonde Vegan”. Hier schreibt die 25-jährige Jordan Younger über ihre Erfahrungen und den langen Kampf mit Orthorexie, klärt ihre User auf und hat das Buch “Breaking Vegan” auf den Markt gebracht. Trotzdem wissen bisher nur wenige Menschen über die Krankheit bescheid. Zu wenige, wenn man bedenkt, dass sogar schon Menschen an Orthorexie gestorben sind!
Auch die Ernährungstherapeutin Dr. Karin Kratina, die sich seit über 30 Jahren mit der Behandlung von Essstörungen beschäftigt, warnt vor dem Anstieg der Krankheit. Dem Magazin Broadly erklärte sie im Interview: “Bei meiner Tätigkeit als Ernährungstherapeutin konnte ich definitiv feststellen, dass es immer mehr Orthorexie-Patienten gibt. Dieser Anstieg kann schon fast als exponentiell bezeichnet werden. Inzwischen bekomme ich jede Woche einen neuen Patienten mit orthorexischen Symptomen. Wir haben es hier mit einem ernsthaften Problem zu tun.”
Und was können wir dagegen tun? Das A und Ob bleibt eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Wobei ausgewogen hier groß und fett geschrieben sein sollte. Wir sollten aufhören, Lebensmittel als Stilmittel zu bezeichnen, alles, was wir essen zuerst zu fotografieren und zu posten und uns somit durch unsere Nahrung zu identifizieren. Essen sollte Spaß machen und uns genug Energie für den Tag geben. Als kleinen Appetizer haben wir das hier für euch vorbereitet. Na dann, guten Appetit!