Countdown vor den Oscars: So sahen die letzten Wochen der Promis aus
It’s Oscar-Season! Im Dolby Theatre in L.A. wurden bereits die Kulissen aufgebaut und der rote Teppich für das Schaulaufen der Hollywood-Stars ausgerollt. Und während wir in der Nacht zum Montag gespannt mitfiebern, wer den Goldjungen schließlich mit nach Hause nimmt, geht den Stars schon seit Wochen die Düse. So viel zu tun vor der Nacht der Nächte: Kleid aussuchen, Schmuck leihen, Beauty- und Fitnessprogramm – der Terminkalender platzt aus allen Nähten. Unglaublich, was da alles gebleicht, getackert und gebotoxt wird.
Hier der Countdown der Stars:
2 Monate vor den Oscars
Die Stylisten schwärmen aus, um ein Kleid für ihre Klientinnen zu finden, während die ihren Fitnesstrainer für die nächsten Wochen auf der Kurzwahltaste speichern. Denn auch wenn die meisten Hollywoodladies das ganze Jahr über fleißig sporteln, wird vor den Oscars doppelt so viel geschwitzt. Ist das Kleid erst mal ausgesucht, werden die Fitnessmoves entsprechend angepasst: Ist die Robe rückenfrei? Dann heißt es: Rückentraining! Steht der Po im Fokus, wird eben der besonders trainiert. Und weil man mit Sport auch keine Wunder bewirken kann, kontaktiert der ein oder andere Promi noch mal den Beautydoc, lässt sich die Lider straffen oder etwas Fett absaugen.
Die Haarstylisten verbieten ihren prominenten Kundinnen sich die Haar zu schneiden. Für die oft opulenten Oscar-Frisuren wird nämlich eine lange Matte benötigt. Was natürlich nicht ausschließt, dass dafür mit Extensions und Haarverdichtungen nachgeholfen wird. Die Trickkiste ist tief. Apropos Haare: Auf dem Kopf gerne. Aber Beine, Arme, Achseln und Oberlippen werden per Laser glatt gebrutzelt. Mit Schrecken erinnert man sich in Hollywood an den Red Carpet-Auftritt von Julia Roberts 1999 bei der “Notting Hill”-Premiere mit haarigen Achseln.
1 Monat vorher
Tschüss, Zucker und Weizenmehl! Diese Leckereien sind für die Stars jetzt verboten. Blähbauchalarm! Stattdessen gibt es gedünsteten Fisch, Gemüse und Nüsse. Außerdem auf der Beauty-To-Do-Liste: zwei Dinge, die den Spruch “Wer schön sein will, muss leiden” wirklich verdienen: Darmspülungen (zum Entgiften) und so genannte Vampir-Liftings, eine Eigenblutbehandlung, die einen jünger aussehen lassen soll.
Die Sache mit dem Kleid ist inzwischen zum Glück schon erledigt. Aber man braucht ja auch noch Schuhe und Schmuck. Die oft superteuren Colliers und Ohrringe werden jetzt zwar ausgesucht, bleiben aber noch beim Juwelier und werden erst kurz vor dem Event von Sicherheitsleuten geliefert. Die Schuhe werden in den nächsten Wochen eingetragen – etwa beim Zähne putzen.
1 Woche vorher
Viele streichen jetzt feste Nahrung aus ihrem Speiseplan. Stattdessen gibt es Smoothies (immer noch angesagt: der Grünkohl-Drink) und Detoxtees. Dazu gibt es Vitamininjektionen. Besonders beliebt: B12. Das hilft nämlich gegen eventuelle Alkoholkater. Immerhin stehen in der folgenden Woche jede Menge Pre-Parties und Veranstaltungen an.
Für ein strahlend weißes Lächeln – das in Hollywood sowieso jeder hat – wird eine Woche vor der Oscarverleihung beim Zahnarzt nachgebleicht. Im Schwarzlicht sieht die Hollywood-Riege sicher lustig aus.
2-3 Tage vorher
Wer jetzt in L.A. einen Maniküretermin oder eine Kosmetikbehandlung braucht, kann genauso gut versuchen einen Flug zum Mars zu buchen. Sämtliche Studios sind voll. Promi-Kosmetikerin Joanna Vargas, die Stars wie Emma Stone, Michelle Williams und Sofia Coppola zu ihren Kundinnen zählt, setzt auf Mikrodermabrasion, Diamantenpeelings und Sauerstoffbehandlungen. Mila Kunis soll 2011 für ein Edelsteintreatment satte 7000 Dollar berappt haben.
Mit invasiveren Methoden arbeiten die Dermatologen der Stars. Meist kommen sie ein paar Tage vor dem Termin zu ihren Kunden ins Hotel. Dann werden Lippen aufgespritzt (gerade noch rechtzeitig, damit sie bis zum großen Event abschwellen), Dekolletés unterspritzt, Falten und Wangen aufgefüllt und letzte Speckfältchen, etwa am Rücken, abgesaugt. Überhaupt scheint Botox die Antwort auf fast alle Beautyprobleme zu sein: Damit keine der Promi-Damen in den teuren Roben schwitzt, wird es sogar in die Achseln gespritzt. Spart immerhin das Deo. Und damit sie möglichst lange auf den After-Oscar-Parties tanzen können, lassen sie sich das Nervengift als Polster in die Füße injizieren.
1-2 Tage vorher
Stars gehen nicht in die Sonne (macht Falten!). Um trotzdem einen schönen Teint zu haben, reist ein paar Tage vor den Oscars ein Profi-Tanner an (ja, das ist ein Beruf), der den passenden Spray-Tan-Ton mischt und den Ladies aufsprüht. Kaley Cuoco schwört zum Beispiel auf Fiona Locke von der Marke St. Tropez. Auf die Idee, das selbst zu machen, kommt keiner. Es wäre schließlich eine Horrorvorstellung mit Selbstbräunerflecken auf dem roten Teppich zu erscheinen.
Am Tag der Oscar-Verleihung
Make-up-Künstler wie Kip Zachary sind am Oscar-Wochenende ausgebucht. Schon morgens wird frisiert, grundiert und geschminkt. Wichtig, damit das Kleid perfekt sitzt: die perfekte Unterwäsche. Die Stylisten der Stars setzen, wie wir Normalofrauen auch, auf Spanx und Bauchweg-Unterhosen. Manche Kleider erlauben aber gar keine Unterwäsche, wie das extrem hochgeschlitzte Kleid, das Kendall Jenner 2014 zu den MTV Music Awards trug. Da in diesem Jahr tiefe Ausschnitte angesagt sind, vermuten wir, dass viele Celebrities ihre BHs zuhause lassen.
Normalerweise wartet ein Fahrer vor dem Hotel darauf, die Promis zum Theatre zu kutschieren. Es geht aber auch anders: Cate Blanchett fuhr neulich mit dem Bus zu einer Gala der Australian Academy of Cinema and Television Arts, weil sie ihr Alexander McQueen-Kleid beim Sitzen nicht verknittern wollte. Andere legen sich auf die Rückbank aus Angst vor Knitterfalten.
Puh, was für ein Aufwand für nur einen Abend! Da sitzen wir lieber in Jogginghose auf dem Sofa, essen Gummibärchen und raten, an wen der Oscar geht.