Fashionista-Krankheit Blasenentzündung! So wirst du sie ruck, zuck wieder los
Der Bauchfrei-Look sieht zwar cool aus, kann aber schnell zur Unterkühlung führen!
Keine Angst, wir haben unser Themenspektrum nicht um Apotheken Rundschau-Inhalte erweitert, aber bei den Temperaturen kommt das Problem Blasenentzündung bei Mädelsabenden so sicher auf den Tisch wie Weißweinschorle und Tinder-Klatsch-Geschichten. Man kann also sagen, eine Blasenentzündung ist die Fashionista-Krankheit des Frühlings, denn wir können nicht länger warten, unsere Crop Tops und Cut-Out-Boots endlich wieder zu tragen. Dabei werden die doch noch eisigen Temperaturen gerne unterschätzt.
Aber egal wo auch immer du dir die blöde Blasenentzündung gerade einfangen hast, jetzt ist schnelle Hilfe nötig. Neben Antibiotika und Co. kannst du eine angehende Blasenentzündung auch erstmal mit diesen vier Hausmitteln loswerden:
– Cranberry:
Dank der entzündungshemmenden, antibakteriellen und antioxidativen Wirkung hindert Cranberry die Bakterien daran, sich an den Hanrwegswänden festzusetzen. Cranberries könnt ihr als Kapseln (gibt’s in der Apotheke oder im Drogeriemarkt) oder als Saft (Achtung: greift hier auf hochwertige Produkte aus dem Reformhaus zurück) einnehmen.
– Sitz-Dampfbad aus Kamille
Ein Sitz-Dampfbad aus Kamille beruhigt, wirkt krampflösend und antibakteriell. Besorgt euch Kamillenblüten und lasst sie in einer Schüssel mit kochendem Wasser ziehen. Lasst den Sud jetzt etwas abkühlen, stellt diese Schale in die Klomuschel und setzt euch ganz normal auf die Toilette. Jetzt noch alles mit einer Decke abdecken und den Kamillendampf in die Harnröhe ziehen lassen. Ja, hört sich blöd an, hilft aber wirklich!
– Wärmflasche
Superwichtig bei einer Blasenentzündung ist Wärme. Legt euch also ins Bett und macht es euch mit einer Wärmflasche bequem. Das wirkt krampflösend und fördert die Durchblutung.
– Blasen- und Nierentees
Diese speziellen Tees enthalten Bärentraubenblätter, die antibakteriell wirken. Davon solltet ihr zwei bis drei Liter über den Tag verteilt trinken und die Blase dann häufig entleeren. So werden Keime schnell ausgespült und können sich nicht festsetzen.
Woher eine Blasenentzündung kommt und wie du die nächste vermeiden kannst, hat uns Urologen Dr. Michael Alschibaja verraten.
STYLIGHT: Was genau ist eine Blasenentzündung ?
Dr. Michael Alschibaja: Eine Blasenentzündung ist eine meist bakterielle Infektion der Harnblase. Frauen sind wesentlich häufiger betroffen als Männer, weil die weibliche Harnröhre viel kürzer ist und den Bakterien damit das Vordringen in die Blase erleichtert. Dort angelangt, teilen sie sich rasend schnell und verursachen die typischen Beschwerden, wie Brennen, häufigen Harndrang, Blasenkrämpfe usw.
Wie kommen die Bakterien in die Blase?
Es sind meist Darmbakterien, die eine Blasenentzündung auslösen. Diese werden häufig beim Geschlechtsverkehr in die Harnröhre transportiert und gelangen von dort in die Blase. Aber auch Bäder im Whirlpool können Blasenentzündungen begünstigen, denn gerade im warmen Wasser sind die Bakterien sehr aktiv.
Kann man vorbeugen?
Ja. Wenn man bei bestimmten Aktivitäten oder Situationen (Schwimmbäder, Whirlpools, Unterkühlung, nasse Badehose usw.) wiederholt eine Blasenentzündung bekommen hat, sollte man diese schlichtweg vermeiden. Außerdem hilft es, wenn man die Blase vor und nach dem Sex leert. So werden die Bakterien aus der Harnröhre gespült und können sich nicht festzusetzen und vermehren.
Und wenn es zu spät ist und man schon eine Blasenentzündung hat?
Dann sollte man viel trinken (am besten Blasen-Nierentees) und sich warm halten. Auf Sex sollte man dann auch erstmal verzichten. Pflanzliche Präparate, wie Cranberry-Kapseln, Goldrute und Bärentraubenblätter (gibt’s in der Apotheke), und krampflösende, schmerzlindernde Medikamente helfen. Werden die Schmerzen schlimmer, ab zum Arzt! Der verschreibt einem nach einer Urin-Untersuchung meist ein Antibiotikum.
Was wenn man häufiger an einer Blasenentzündung leidet?
Hat man öfter mit Blasenentzündungen zu kämpfen (mehr als zweimal pro Jahr), ist es extrem wichtig, sich einen Arzt zu suchen, dem man vertraut, um gemeinsam und gründlich nach Ursachen und Lösungen zu suchen. Da viele Faktoren bei der Entstehung einer Blasenentzündung mitspielen, ist es wichtig diese zu identifizieren.
Kann man sich gegen Blasenentzündung impfen lassen?
Ja, es gibt zwei Arten: Die Strovac-Impfung (muss vom Patienten bezahlt werden) und die Uro Vaxum-Impfung (gibt’s auch in Tablettenform). Es kommt darauf an, welches Bakterium die Entzündung verursacht. Das wird der Arzt an Hand verschiedener Untersuchungen feststellen und die passende Medikation verschreiben. Das heißt aber nicht, dass man nach einer Impfung nie wieder eine Blasenentzündung bekommt. Es kommt darauf an, wie das Immunsystem auf die Impfung reagiert.