Uargh. Ist das wirklich der neue Super-Drink?
Es sieht aus wie abgefülltes Pfützenwasser und riecht wie Almased: Ambronite. Skeptisch halte ich das Glas mit dem angeblichen Wunder-Drink in der Hand. Laut des amerikanischen Herstellers ist es “das erste trinkbare Super-Gericht”. Es soll die empfohlene Tagesdosis an Nährstoffen enthalten und alles, was gesund, fit und schön macht. Tatsächlich macht ein Blick auf die Zutaten-Liste Lust, es zu probieren: Mandel, Hafer, Spinat, Kokosnuss, Wallnuss, Apfel usw. Alles bio. Ein Blick ins schlammig-grünliche Glas aber vermiest einem diese Lust sofort.
Egal, runter damit. Das Zeug war teuer: 99 Dollar für zehn Beutel Pulver zum Anrühren. Ich nehme einen Schluck. Hm. Es schmeckt so gesund wie es aussieht. Und irgendwie körnig. Ein wenig nach dem Diätmittel Alamsed. Dabei ist Ambronite nicht als Diätdrink gedacht, sondern als Trinkmahlzeit. Also als etwas, das ich, Queen of Junkfood, mal statt eines Burgers auf den Speiseplan setzen sollte. Aber in der empfohlenen Zubereitungsform (einen Beutel des Pulvers in einem halben Liter Wasser auflösen) ist es nicht gerade lecker. Davon einen halben Liter zu trinken wäre eine Art Dschungelprüfung für Einsteiger.
In weiser Voraussicht hat Ambronite auf der Packung angegeben, dass man es auch in einen Smoothie mixen kann. Klingt gut. Ich schnappe mir zwei Bananen und zwei Äpfel und kippe die trübe Brühe mit dem Obst in den Mixer. Fertig. Mmmmhhh, schmeckt gleich viel besser. Und macht pappsatt.
Fazit: Wer Wert auf optisch ansprechendes Essen legt, muss entweder die Augen fest zusammenkneifen oder ganz viel rotes Obst (rote Beete) dazu geben. Und am besten noch ein Cocktailschirmchen und autogenes Training (“Es ist gaaaanz gesund. Es ist gaaaanz gesund”). Doch wenn man erst den “Igitt, wie sieht das denn aus”-Impuls überwunden hat, ist Ambronite mit einer Zusatzportion Obst wirklich eine super Trinkmahlzeit, wenn mal keine Zeit und Lust auf Kochen oder Junkfood hat.